Kreative Magneten: Zukunft der Innenstädte und Ortskerne gestalten

Teilnehmer:

Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer KölnBusiness Wirtschaftsförderung, Köln

Bürgermeister Steffen Mues, Bürgermeister Stadt Siegen

Jutta Steinruck, Oberbürgermeisterin Stadt Ludwigshafen

Prof. Dr. Silke Weidner, Leiterin Institut für Stadtplanung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), Cottbus

Moderation:

Ricarda Pätzold, Wissenschaftlerin, Forschungsbereich Stadtentwicklung, Recht und Soziales, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin

Auf dem Langstreckenlauf der Innenstadtentwicklung

Auf dem Langstreckenlauf der Innenstadt-entwicklung

Flexibles Handeln, mutige Entscheidungen und Allianzen mit den handelnden Akteuren sind gefordert, um die Innenstädte in Deutschland wieder zu beleben

„Kreative Magneten: Zukunft der Innenstädte und Ortskerne gestalten“ lautete das Thema der Podiumsdiskussion mit den o.a. Teilnehmern beim „Forum Deutscher Wirtschaftsförderungen“. Dass diese Überschrift gut gewählt war, zeigten die Diskussionsbeiträge deutlich. Ob aus der Sicht der Wirtschaftsförderung, der Stadtverwaltungen oder der Wissenschaft: Flexibles, manchmal auch unkonventionelles Handeln, das Fällen mutiger Entscheidungen, und die Bildung von Allianzen aller Beteiligten seien notwendig, um die arg gebeutelten Innenstädte in Deutschland wieder zu beleben.
Dass die Corona-Pandemie den Innenstädten zweifellos geschadet hat, liegt auf der Hand. Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer jedoch, dass die Ursachen für den Attraktivitätsverlust der Citys weit früher zu suchen sind. Die Pandemie hat aber auch positive Auswirkungen gezeigt, zum Beispiel wenn öffentliche Parkplätze kurzerhand zu gastronomischen Flächen umfunktioniert wurden.

Podiumsteilnehmer

Steffen Mues
Steffen Mues

Universitätsstadt Siegen

Statements von Steffen Mues:

In den 70er-Jahren sei Siegen eine fantastische Einkaufsstadt gewesen. Der massive Rückgang habe sich dann in den folgenden zwei Jahrzehnten eingestellt, unter anderem sei der örtliche Einzelhandel durch die Eröffnung eines großen Einkaufzentrums massiv belastet worden. In den 2010er-Jahren habe man dann seitens der Stadt viele Maßnahmen zur Verbesserung der Innenstadtattraktivität eingeleitet, unter anderem die Entfernung der so genannten Siegplatte, einer 250 Meter langen Parkpalette, die zuvor den Fluss abgedeckt habe.

Entscheidend für das Vorantreiben der Innenstadtentwicklung seien Strategiegespräche mit allen wichtigen Playern, um in solchen Allianzen die richtigen Instrumente zu finden. Hier wünsche er sich ein größeres Engagement, vor allen Dingen von der Unternehmerseite. Innovative Vorschläge seien zielführender als nur Beschwerden. Allerdings räumte Siegens Bürgermeister ein, dass Initiativen der Unternehmerschaft nur zu einem Teil zur Verbesserung der Situation beitragen könnten. Die Innenstadt müsse ein Treffpunkt für die Menschen sein. „Hier geht es auch um das Sehen und Gesehen werden“, so Mues. Im Zentrum der Universitätsstadt sei man auf dem Weg zu einem Potpourri aus Einzelhandel, Events, Bildung und Wohnen.

Was die Immobilienlage in Siegens Innenstadt angeht, so habe die Stadt hier teilweise von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht. „Damit haben wir zwar nicht die Kontrolle über ganze Quartiere, aber es werde deutlich: „Ohne uns läuft nichts!“