In den 70er-Jahren sei Siegen eine fantastische Einkaufsstadt gewesen. Der massive Rückgang habe sich dann in den folgenden zwei Jahrzehnten eingestellt, unter anderem sei der örtliche Einzelhandel durch die Eröffnung eines großen Einkaufzentrums massiv belastet worden. In den 2010er-Jahren habe man dann seitens der Stadt viele Maßnahmen zur Verbesserung der Innenstadtattraktivität eingeleitet, unter anderem die Entfernung der so genannten Siegplatte, einer 250 Meter langen Parkpalette, die zuvor den Fluss abgedeckt habe.
Entscheidend für das Vorantreiben der Innenstadtentwicklung seien Strategiegespräche mit allen wichtigen Playern, um in solchen Allianzen die richtigen Instrumente zu finden. Hier wünsche er sich ein größeres Engagement, vor allen Dingen von der Unternehmerseite. Innovative Vorschläge seien zielführender als nur Beschwerden. Allerdings räumte Siegens Bürgermeister ein, dass Initiativen der Unternehmerschaft nur zu einem Teil zur Verbesserung der Situation beitragen könnten. Die Innenstadt müsse ein Treffpunkt für die Menschen sein. „Hier geht es auch um das Sehen und Gesehen werden“, so Mues. Im Zentrum der Universitätsstadt sei man auf dem Weg zu einem Potpourri aus Einzelhandel, Events, Bildung und Wohnen.
Was die Immobilienlage in Siegens Innenstadt angeht, so habe die Stadt hier teilweise von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht. „Damit haben wir zwar nicht die Kontrolle über ganze Quartiere, aber es werde deutlich: „Ohne uns läuft nichts!“